JUG Saxony Stories
Das Interview mit Julia – Gründerin der smidig GmbH
Hinter all unseren innovativen und erfolgreichen Fördermitgliedern stehen kreative, motivierte und wissbegierige Mitarbeitende. Wie spannend und vielfältig die Wege zu einem Job im IT-Bereich sein können, ist Gegenstand unserer Reihe „JUG Saxony Stories“.
Heute stellen wir Euch Julia, Gründerin der smidig GmbH vor. Viel Freude beim Lesen!
Das komplette Interview kannst Du als PDF downloaden: Gründerin der smidig GmbH – Julia Dellnitz im Interview (PDF)
Wenn es zwischen den Köpfen Klick macht
Stell Dich gerne einmal vor.
Julia: Ich bin Julia, Gründerin und Geschäftsführerin der smidig GmbH in Hamburg. Wir beraten Unternehmen zu Projekt-Management und Führung im Tech-Umfeld und begleiten Digitalisierungsvorhaben mit agilen Methoden. Ich habe Ozeanographie und Business Administration studiert. Privat verbringe ich gern Zeit mit meinen Hunden an der frischen Luft.
WIE UND WANN HAST DU DEINE LEIDENSCHAFT ZUR IT ENTDECKT?
Julia: Mein Vater hat mir 1989 einen Schneider PC 286 geschenkt. Da war ich 15 Jahre alt und das war damals schon ein ungewöhnliches Geschenk, vor allem für ein Mädchen. Aber mein Vater hat sich um solche Stereotype nicht gekümmert. Er hat schon damals ein großes Potenzial auf dem Gebiet der IT gesehen und wollte einfach, dass ich mich damit auskenne.
Ab dem Moment, als der Computer in meinem Zimmer stand, war mir im Grunde klar, dass ich das irgendwann zu meinem Beruf machen will. Es hat mir Spaß gemacht, zu programmieren und zu spielen und Mathe war auch schon immer mein Lieblingsfach.
Als die Studienwahl dann anstand, hatte ich Informatik leider nicht auf dem Schirm. Ich habe aber mit Meeresphysik eine gute Alternative gefunden. Das war damals, und ist es auch heute immer noch, ein Fach mit einem hohen Informatik-Anteil. Es gibt drei Schwerpunkte – Meeresforschung zur See, Klimamodellierung und Fernerkundung, also Meeresforschung per Satellit. Du lernst komplexe mathematische Modelle zu entwickeln und zu programmieren.
Dann müssen natürlich auch Daten gesammelt und ausgewertet oder Geräte z. B. für Satelliten entwickelt werden. Das ist schon toll. Und meine Ausbildung zur See will ich auch nicht missen.
WIE WAR DENN DEIN WEG ZUR GRÜNDERIN?
Julia: Ich habe mit Ende 30 mit einem Kollegen ein Unternehmen in Dresden gegründet. Damals hatte ich gut zwölf Jahre Berufserfahrung, vor allem in internationalen Großprojekten. Ich hatte erst in einem Konzern gearbeitet, dann in einer Non-Profit Organisation und zum Schluss fast sechs Jahre als Expertin für Post-Merger Integration, ganz klassisch Beratung von Montag bis Donnerstag vor Ort bei einem Industrieunternehmen.
In dieser Zeit habe ich Führungserfahrung gesammelt, Key Accounts gemanagt und große Budgets verantwortet. In den Projekten ging es immer – oder zumindest immer auch – darum, Prozesse IT-seitig abzubilden oder IT-Produkte zu entwickeln.
Ungefähr 2009 habe ich dann angefangen, mich mit agiler Produktentwicklung zu beschäftigen. Das klassische Projekt-Management war mir oft zu sperrig und ich habe diesen forschenden und experimentellen Ansatz vermisst, den ich aus meinem Studium und vor allem aus der Expeditionsplanung kannte.
Ich hatte auch seit dem Abitur davon geträumt, ein Unternehmen zu gründen und immer gut verdient. Irgendwann stand eine weitreichende Beförderung im Raum. Da habe ich erst in mein Herz und dann auf mein Konto geschaut und gedacht: „Ich habe den Traum, das Geld und die Idee – auf geht’s!“
WIE SIEHT DEIN AUFGABENBEREICH AUS UND WIE KANNST DU DEINE FÄHIGKEITEN UND KENNTNISSE IN DEINER TÄGLICHEN ARBEIT EINBRINGEN?
Julia: Mein Aufgabenbereich hat verschiedene Facetten. Ein Bereich ist die Geschäftsführung unserer GmbH. Da sind vor allem betriebswirtschaftliche Kompetenzen gefragt, Vertrieb und Marketing, Unternehmensentwicklung, Personalarbeit, Finanzen und bei komplexeren Themen als Sparringspartnerin und Ratgeberin fürs Team dienen. Als studierte Betriebswirtin ist das für mich gelerntes Handwerk und mittlerweile auch viel Routine. Wir arbeiten auch intern agil und sind entsprechend schlank und teamorientiert aufgestellt.
Der zweite und größte Bereich ist die Arbeit als Beraterin und Expertin für Projekt-Management und Führung im Tech-Umfeld. Da kommen mittlerweile praktische Erfahrung und fachliche Kompetenz aus 25 Jahren zum Tragen: klassisches und agiles Projekt Management, Unternehmens- und Produktentwicklung, Führung, Moderation, systemische Beratung, Didaktik, Psychologie und natürlich auch mein Steckenpferd Game Design.
Und dann halte ich natürlich auch Vorträge, schreibe Artikel und Bücher zu Themen, die mich beruflich bewegen und engagiere mich in der IT-Community. Ich teile gern Wissen mit anderen und es ist immer wieder inspirierend zu sehen, was engagierte Menschen zusammen auf die Beine stellen können.
WAS MACHT DIR AM MEISTEN FREUDE AN DEINEM JOB?
Julia: Alles in allem kommt in meiner Arbeit als Beraterin vieles zusammen, was ich gut kann und gerne tue: mich mit Technologie beschäftigen, komplexe Systeme analysieren, Vorgehensweisen vereinfachen, Teams und Führungskräften zu guten Ergebnissen und konstruktivem Miteinander verhelfen und ab und an ein kreatives Wagnis eingehen!
Es ist ein schönes Gefühl, wenn ich mit einem Team arbeite, egal ob für eine Stunde, einen Tag oder ein Jahr und es plötzlich anfängt zwischen den Köpfen zu klicken - weil Sicherheit im Miteinander entstanden ist, weil Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und die der anderen gewachsen ist, weil die Arbeit sichtbar Erfolg zeigt und gutes Feedback aus Richtung Kundschaft oder Anwender*innen kommt. Wenn das passiert, dann kann ich das regelrecht hören. Gute Zusammenarbeit hat so einen ganz bestimmten Klang oder Sound, der richtig gute Laune macht.
WAS MÖCHTEST DU JEMANDEM, DER SICH AUCH SELBSTSTÄNDIG MACHEN MÖCHTE, MIT AUF DEN WEG GEBEN?
Julia: Da kann ich nur teilen, was mir selbst geholfen hat, um über die Jahre erfolgreich zu sein: Eine Idee, mit der du gut in den Markt kommst und die du richtig, richtig gern hast, denn du wirst dich sehr viel und sehr lange mit ihr beschäftigen. Sie wird dich immer wieder fordern. Du wirst an ihr zweifeln. Sie wird dich überraschen. Andere werden sie kopieren oder eine ganz ähnliche Idee haben.
Du musst deine Idee über Jahre interessant finden und immer wieder neu entdecken wollen, sie mit Begeisterung verkaufen und mit Deinem Team teilen. Du musst auch in schweren Zeiten an sie glauben können. Das ist fast wie in einer Beziehung. Klarheit über dein finanzielles Sicherheitsbedürfnis und eine entsprechende Finanzierungsstrategie. Und zwar nicht nur am Anfang, sondern kontinuierlich, weil immer irgendwas passiert, dass du nicht beeinflussen kannst.
Sorg dafür, dass dich solche Situationen nicht in erheblichen finanziellen Stress bringen, damit du auch in Krisen gut denken kannst und handlungsfähig bleibst.
Und: Gute Freundinnen und Kolleginnen. Menschen, die an dich glauben, mit denen du lachen kannst und abschalten, mit denen du wilde Ideen spinnen kannst und die dich auch mal erden, wenn’s zu bunt wird.
WOHIN SOLL DEIN WEG IN DER ZUKUNFT FÜHREN?
Julia: Eine Bekannte hat mal zu mir gesagt, sie sei von der Entwicklung zur Product Ownership gewechselt, weil sie dachte ohne Richtung im Produkt, könne auch die Entwicklungsarbeit nicht besser werden. Dann sei sie von der Product Ownership ins Management gewechselt, weil sich das Produkt nur gut entwickeln könne, wenn auch der Rahmen und die Führung stimmen.
Diese Beschreibung deckt sich mit meinen Beobachtungen als Beraterin und ich glaube, da liegt die Zukunft in unseren Kundenprojekten.
Die Unternehmen müssen die Digitalisierung wirklich ins Haus lassen und sich fragen: Wie arbeiten unsere verschiedenen Bereiche gut zusammen? Wie führen wir konsistent auf allen Hierarchiestufen? Wie sorgen wir für angemessene Teilhabe? Wie treffen wir Entscheidungen, die mehrere Teams – oder alle! – betreffen? Wie gewährleisten wir einen sinnvollen Informations- und Datenaustausch? Wie sorgen wir für attraktive Arbeitsbedingungen? Da sind noch viele Effizienzen zu heben.
Inhaltlich reizt es mich, künftig die ethischen Aspekte von Digitalisierung stärker in den Fokus meiner Beratungsarbeit zu stellen. Dazu organisiere ich im Moment ein kleines Forum für Menschen, die im Tech-Umfeld Führungarbeit leisten und bin gespannt, welche Fragen wir entdecken und beantworten werden. Und irgendwo am Horizont gibt es auch den ganz persönlichen Traum, irgendwann einen Standort in Dresden zu eröffnen, wo alles mal angefangen hat.
Hinweise
Das Interview führten Christiane Mantke und Torsten Busch von der JUG Saxony mit Julia Dellnitz am 12. März 2024. Wir bedanken uns für das freundliche Interview und die aufgebrachte Zeit.
JUG Saxony Stories
Das Interview mit Julia – Gründerin der smidig GmbH
Hinter all unseren innovativen und erfolgreichen Fördermitgliedern stehen kreative, motivierte und wissbegierige Mitarbeitende. Wie spannend und vielfältig die Wege zu einem Job im IT-Bereich sein können, ist Gegenstand unserer Reihe „JUG Saxony Stories“.
Heute stellen wir Euch Julia, Gründerin der smidig GmbH vor. Viel Freude beim Lesen!
Das komplette Interview kannst Du als PDF downloaden: Gründerin der smidig GmbH – Julia Dellnitz im Interview (PDF)
Wenn es zwischen den Köpfen Klick macht
Stell Dich gerne einmal vor.
Julia: Ich bin Julia, Gründerin und Geschäftsführerin der smidig GmbH in Hamburg. Wir beraten Unternehmen zu Projekt-Management und Führung im Tech-Umfeld und begleiten Digitalisierungsvorhaben mit agilen Methoden. Ich habe Ozeanographie und Business Administration studiert. Privat verbringe ich gern Zeit mit meinen Hunden an der frischen Luft.
WIE UND WANN HAST DU DEINE LEIDENSCHAFT ZUR IT ENTDECKT?
Julia: Mein Vater hat mir 1989 einen Schneider PC 286 geschenkt. Da war ich 15 Jahre alt und das war damals schon ein ungewöhnliches Geschenk, vor allem für ein Mädchen. Aber mein Vater hat sich um solche Stereotype nicht gekümmert. Er hat schon damals ein großes Potenzial auf dem Gebiet der IT gesehen und wollte einfach, dass ich mich damit auskenne.
Ab dem Moment, als der Computer in meinem Zimmer stand, war mir im Grunde klar, dass ich das irgendwann zu meinem Beruf machen will. Es hat mir Spaß gemacht, zu programmieren und zu spielen und Mathe war auch schon immer mein Lieblingsfach.
Als die Studienwahl dann anstand, hatte ich Informatik leider nicht auf dem Schirm. Ich habe aber mit Meeresphysik eine gute Alternative gefunden. Das war damals, und ist es auch heute immer noch, ein Fach mit einem hohen Informatik-Anteil. Es gibt drei Schwerpunkte – Meeresforschung zur See, Klimamodellierung und Fernerkundung, also Meeresforschung per Satellit. Du lernst komplexe mathematische Modelle zu entwickeln und zu programmieren.
Dann müssen natürlich auch Daten gesammelt und ausgewertet oder Geräte z. B. für Satelliten entwickelt werden. Das ist schon toll. Und meine Ausbildung zur See will ich auch nicht missen.
WIE WAR DENN DEIN WEG ZUR GRÜNDERIN?
Julia: Ich habe mit Ende 30 mit einem Kollegen ein Unternehmen in Dresden gegründet. Damals hatte ich gut zwölf Jahre Berufserfahrung, vor allem in internationalen Großprojekten. Ich hatte erst in einem Konzern gearbeitet, dann in einer Non-Profit Organisation und zum Schluss fast sechs Jahre als Expertin für Post-Merger Integration, ganz klassisch Beratung von Montag bis Donnerstag vor Ort bei einem Industrieunternehmen.
In dieser Zeit habe ich Führungserfahrung gesammelt, Key Accounts gemanagt und große Budgets verantwortet. In den Projekten ging es immer – oder zumindest immer auch – darum, Prozesse IT-seitig abzubilden oder IT-Produkte zu entwickeln.
Ungefähr 2009 habe ich dann angefangen, mich mit agiler Produktentwicklung zu beschäftigen. Das klassische Projekt-Management war mir oft zu sperrig und ich habe diesen forschenden und experimentellen Ansatz vermisst, den ich aus meinem Studium und vor allem aus der Expeditionsplanung kannte.
Ich hatte auch seit dem Abitur davon geträumt, ein Unternehmen zu gründen und immer gut verdient. Irgendwann stand eine weitreichende Beförderung im Raum. Da habe ich erst in mein Herz und dann auf mein Konto geschaut und gedacht: „Ich habe den Traum, das Geld und die Idee – auf geht’s!“
WIE SIEHT DEIN AUFGABENBEREICH AUS UND WIE KANNST DU DEINE FÄHIGKEITEN UND KENNTNISSE IN DEINER TÄGLICHEN ARBEIT EINBRINGEN?
Julia: Mein Aufgabenbereich hat verschiedene Facetten. Ein Bereich ist die Geschäftsführung unserer GmbH. Da sind vor allem betriebswirtschaftliche Kompetenzen gefragt, Vertrieb und Marketing, Unternehmensentwicklung, Personalarbeit, Finanzen und bei komplexeren Themen als Sparringspartnerin und Ratgeberin fürs Team dienen. Als studierte Betriebswirtin ist das für mich gelerntes Handwerk und mittlerweile auch viel Routine. Wir arbeiten auch intern agil und sind entsprechend schlank und teamorientiert aufgestellt.
Der zweite und größte Bereich ist die Arbeit als Beraterin und Expertin für Projekt-Management und Führung im Tech-Umfeld. Da kommen mittlerweile praktische Erfahrung und fachliche Kompetenz aus 25 Jahren zum Tragen: klassisches und agiles Projekt Management, Unternehmens- und Produktentwicklung, Führung, Moderation, systemische Beratung, Didaktik, Psychologie und natürlich auch mein Steckenpferd Game Design.
Und dann halte ich natürlich auch Vorträge, schreibe Artikel und Bücher zu Themen, die mich beruflich bewegen und engagiere mich in der IT-Community. Ich teile gern Wissen mit anderen und es ist immer wieder inspirierend zu sehen, was engagierte Menschen zusammen auf die Beine stellen können.
WAS MACHT DIR AM MEISTEN FREUDE AN DEINEM JOB?
Julia: Alles in allem kommt in meiner Arbeit als Beraterin vieles zusammen, was ich gut kann und gerne tue: mich mit Technologie beschäftigen, komplexe Systeme analysieren, Vorgehensweisen vereinfachen, Teams und Führungskräften zu guten Ergebnissen und konstruktivem Miteinander verhelfen und ab und an ein kreatives Wagnis eingehen!
Es ist ein schönes Gefühl, wenn ich mit einem Team arbeite, egal ob für eine Stunde, einen Tag oder ein Jahr und es plötzlich anfängt zwischen den Köpfen zu klicken - weil Sicherheit im Miteinander entstanden ist, weil Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und die der anderen gewachsen ist, weil die Arbeit sichtbar Erfolg zeigt und gutes Feedback aus Richtung Kundschaft oder Anwender*innen kommt. Wenn das passiert, dann kann ich das regelrecht hören. Gute Zusammenarbeit hat so einen ganz bestimmten Klang oder Sound, der richtig gute Laune macht.
WAS MÖCHTEST DU JEMANDEM, DER SICH AUCH SELBSTSTÄNDIG MACHEN MÖCHTE, MIT AUF DEN WEG GEBEN?
Julia: Da kann ich nur teilen, was mir selbst geholfen hat, um über die Jahre erfolgreich zu sein: Eine Idee, mit der du gut in den Markt kommst und die du richtig, richtig gern hast, denn du wirst dich sehr viel und sehr lange mit ihr beschäftigen. Sie wird dich immer wieder fordern. Du wirst an ihr zweifeln. Sie wird dich überraschen. Andere werden sie kopieren oder eine ganz ähnliche Idee haben.
Du musst deine Idee über Jahre interessant finden und immer wieder neu entdecken wollen, sie mit Begeisterung verkaufen und mit Deinem Team teilen. Du musst auch in schweren Zeiten an sie glauben können. Das ist fast wie in einer Beziehung. Klarheit über dein finanzielles Sicherheitsbedürfnis und eine entsprechende Finanzierungsstrategie. Und zwar nicht nur am Anfang, sondern kontinuierlich, weil immer irgendwas passiert, dass du nicht beeinflussen kannst.
Sorg dafür, dass dich solche Situationen nicht in erheblichen finanziellen Stress bringen, damit du auch in Krisen gut denken kannst und handlungsfähig bleibst.
Und: Gute Freundinnen und Kolleginnen. Menschen, die an dich glauben, mit denen du lachen kannst und abschalten, mit denen du wilde Ideen spinnen kannst und die dich auch mal erden, wenn’s zu bunt wird.
WOHIN SOLL DEIN WEG IN DER ZUKUNFT FÜHREN?
Julia: Eine Bekannte hat mal zu mir gesagt, sie sei von der Entwicklung zur Product Ownership gewechselt, weil sie dachte ohne Richtung im Produkt, könne auch die Entwicklungsarbeit nicht besser werden. Dann sei sie von der Product Ownership ins Management gewechselt, weil sich das Produkt nur gut entwickeln könne, wenn auch der Rahmen und die Führung stimmen.
Diese Beschreibung deckt sich mit meinen Beobachtungen als Beraterin und ich glaube, da liegt die Zukunft in unseren Kundenprojekten.
Die Unternehmen müssen die Digitalisierung wirklich ins Haus lassen und sich fragen: Wie arbeiten unsere verschiedenen Bereiche gut zusammen? Wie führen wir konsistent auf allen Hierarchiestufen? Wie sorgen wir für angemessene Teilhabe? Wie treffen wir Entscheidungen, die mehrere Teams – oder alle! – betreffen? Wie gewährleisten wir einen sinnvollen Informations- und Datenaustausch? Wie sorgen wir für attraktive Arbeitsbedingungen? Da sind noch viele Effizienzen zu heben.
Inhaltlich reizt es mich, künftig die ethischen Aspekte von Digitalisierung stärker in den Fokus meiner Beratungsarbeit zu stellen. Dazu organisiere ich im Moment ein kleines Forum für Menschen, die im Tech-Umfeld Führungarbeit leisten und bin gespannt, welche Fragen wir entdecken und beantworten werden. Und irgendwo am Horizont gibt es auch den ganz persönlichen Traum, irgendwann einen Standort in Dresden zu eröffnen, wo alles mal angefangen hat.
Hinweise
Das Interview führten Christiane Mantke und Torsten Busch von der JUG Saxony mit Julia Dellnitz am 12. März 2024. Wir bedanken uns für das freundliche Interview und die aufgebrachte Zeit.